Reisebericht 

 

Dienstag, 16. September 2014

 

         Salzburg - Kirchbichl 111 km, 904 Hm

 

Um 9:00 Uhr starteten wir beim Salzburger Dom, getreu der Devise „Vom Salzburger Dom zum Petersdom“. Volker spielte uns mit seiner Ziehharmonika zum Tor hinaus, Elisabeth und Balthasar begleiteten uns bei der ersten Etappe. Frisch war es, der Nebel behinderte unsere Sicht, aber wir alle waren guter Laune und freuten uns auf unser Abenteuer. In Lofer gab es die erste Kaffeepause, die Sonne schien nun und so war die erste Steigung, Pass Strub, absolut kein Problem. Ab St. Johann waren immer wieder so kleine Schupfer, die ein festeres Treten notwendig machten. In Kirchbichl sind wir nach fast sechs stündiger Fahrt gut angekommen.

 

 

 

Mittwoch, 17.September

 

         Kirchbichl - Ellbögen 78 km, 752 Hm

 

Im Inntal macht sich der Föhn bemerkbar, Windschattenfahren ist daher das Gebot. Wir passieren endlose Kukuruzfelder, mittags rasten wir in Pill. In Ampass beginnt die Bergwertung, steil, wir schalten auf den niedrigsten Gang. Übernachtet wird im Gasthaus Neuwirth in Ellbögen, einer der ältesten Gasthöfe Tirols, bereits um 1300 als Praitweggut erwähnt.

 

 

 

Donnerstag, 18. September

 

         Ellbögen - Klausen 95 km, 834 Hm

 

Auf der Römerstraße weiter bis Matrei. Nach 25 km ist der Brennerpass erreicht. Ab Matrei mussten wir auf der doch stark befahrenen Bundesstraße fahren und zusätzlich wehte uns der Föhnwind entgegen. Am Brenner war es saukalt und angetan mit warmer Kleidung verabschiedeten wir uns von unserem Heimatland. In lockerer Fahrt nahmen wir auf dem Eisackradweg unseren nächsten Etappenort -Klausen – ins Visier.

 

 

 

Freitag, 19. September

 

         Klausen - Rovereto 122 km ,250 Hm

 

Nach Bozen münden wir in den Etschradweg ein, der befürchtete Südwind bleibt aus und so rollen wir kommod bis Neumarkt, da gibt es unter den wunderschönen Laubengängen den heute ersten Cappuccino. Nach 97 km besuchen wir Trient (http://de.wikipedia.org/wiki/Trient), der gewaltige Dom ist beeindruckend. Bevor in Rovereto der Regen einsetzt, erreichen wir unser Hotel. Ausgezeichnete Stimmung der gesamten Mannschaft, nachdem wir in einer Pizzeria sehr gut gegessen und auch so manches Gläschen getrunken haben.

 

 

 

Samstag, 20. September

 

         Rovereto – Mantua 115 km 446 Hm

 

Weiter auf dem Etschradweg gegen Süden. Die kurze Steigung zur Festung Wohlgemuth (http://de.wikipedia.org/wiki/Forte_Rivoli ) war etwas heftig, aber der Blick in das Etschtal lohnte die Anstrengung. Auf Nebenstraßen fuhren wir nun nach Peschiera und nach einer Rast weiter entlang des Mincio Kanal nach Mantua. 21 km vor Mantua besichtigten wir noch die Brückenburg Valeggio. Diesmal übernachteten wir in einer feinen Agriturismo.

 

 

 

Sonntag, 21. September

 

         Mantua - Pieve di Cento 104 km, 117 Hm

 

Auch der Sonntag wurde, zwar bei stark reduzierten Steigungen, zur Weiterfahrt genutzt. Weiterhin angenehmes Wetter, frühmorgens etwas frisch, heute sogar leicht nebelig. Natürlich lässt es sich nicht vermeiden, dass die anfänglichen Kilometer aus den Städten heraus meist auf doch stärker befahrenen Hauptstraßen geradelt werden müssen. So auch heute. Bald jedoch radeln wir auf Nebenstraßen bzw. Radwegen flott, aber nicht zu schnell, in der Poebene zu unserem nächsten Etappenziel. Wiederum übernachten wir in einer wunderschön renovierten Agriturismo. Abendessen, Wein, Grappa, alle waren begeistert.

 

 

 

Montag, 22. September

 

         Pieve di Cento - Madonna di Fornelli 81 km, 1.380 Hm

 

Bis Bologna sind es noch 40 angenehme Kilometer, aber dann ist es aus mit der Gemütlichkeit. Der Apennin lässt grüßen, die Plackerei beginnt. Anfangs noch nicht so arg, aber zunehmend werden die Steigungen schärfer. Die Rückmeldungen von den Beinmuskeln werden deutlich, aber auch schieben ist schweißtreibend. Der Getränkekonsum steigt, Müsliriegel sind auch nur mehr eine psychologische Hilfe. Und irgendwann wird doch das kleine Bergdorf Madonna di Fornelli erreicht. Diesmal löscht Bier den ersten Durst. Wir treffen einen oberösterreichischen Wanderer, der von Bologna nach Florenz unterwegs ist.

 

 

 

Dienstag, 23. September

 

         Madonna di Fornelli - Florenz 77 km, 919 Hm

 

Um 10:15 fahren wir in die Toskana, eine dreiviertel Stunde später besuchen wir den deutschen Soldatenfriedhof am Passo Futa. 36.000 Soldaten haben hier ihre letzte Ruhestätte gefunden. Auf wenig befahrenen Nebenstraßen, in ständigem Auf und Ab sind wir Richtung Florenz unterwegs. Ab Cafaggiolo nur mehr abwärts und bald ist Florenz mit seinem signifikantem Dom sichtbar. Um unser Hotel zu erreichen, mussten wir das centro storica unter Missachtung vieler Verkehrsregeln und Kopfschütteln einiger Autofahrer queren, aber dank GPS  landeten wir punktgenau beim Hotel.

 

 

 

Mittwoch, 24. September

 

         Florenz – Lucignano 89 km, 1299 Hm

 

Erstmals machten wir mit dem Regen Bekanntschaft. Ein feiner Nieselregen begleitet uns fast den ganzen Tag. So richtig konnten wir uns daher über die schöne toskanische Landschaft nicht freuen, aber auch diese Etappe fand ihr Ende in einem abseits gelegenem Hotel, das aber eher den Charme eines Sanatorium hatte.

 

 

 

Donnerstag, 25 September

 

         Lucignano - Orvieto 89 km, 898 Hm

 

Weiterhin missachtet die Sonne unser Ersuchen um ihr Erscheinen. Aber bei der Rast in Chiuso – einer ehemals etruskischen Stadt- wärmt sie wieder unsere bereits ziemlich abgekühlten Körper und der Cappuccino bringt uns wieder auf Betriebstemperatur. Aber drei Kilometer vor Orvieto zogen dunkle Wolken auf, die Folge war Regen, Opfergaben in Form von Wein und Cappuccino halfen nichts und bei strömendem Regen mussten wir den letzten Teil des heutigen Tages zurücklegen. Bei einem regnerischen Spaziergang besichtigten wir abends den grandiosen Dom (http://de.wikipedia.org/wiki/Dom_von_Orvieto ) und anschließend wurden bei einem köstlichem Essen die Klagelaute des Magens besänftigt.

 

 

 

Freitag, 26 September

 

         Orvieto – Civita Castellana 81 km, 882 Hm

 

Aus Orvieto heraus fahren wir anfangs auf einer ebenen, schnurgeraden Straße, bald jedoch sind wir wieder auf Nebenstraßen unterwegs. Haselnussplantagen, beinahe soweit das Auge reicht, finden sich links und rechts der Straße. In Bomarzo ( http://de.wikipedia.org/wiki/Bomarzo) - hier waren wir bereits in der Region Lazio -

 

erhebt sich auf einer Anhöhe der mächtige Palazzo Orsini. In Civita Castellani sind wir in einem renovierten Schloss untergebracht und abends speisten wir in einer nahegelegenen Osteria wie die Könige bzw. früher die Päpste.

 

Samstag, 27 September

 

         Civita Castellani – Giubileo 48 km, 638 Hm

 

Angeblich wurde Rom auf sieben Hügeln erbaut. Das dürfte wieder so eine Legende sein, wir fuhren mindestens zehn Hügeln ab - aber auf Nebenstraßen, die Hauptstraße hätte uns natürlich pfeilgerade und leicht fallend zu unserem letzten Standort vor Rom geführt. Die Hotelsuche war nicht einfach, etliche Kreisverkehre fuhren wir mehrmals ab. Nachmittags pflegten wir so manch geschundene Körperteile und ausgeruht machten wir uns abends auf die Suche nach einer Trattoria – und die gestaltete sich schwierig. Aber schlussendlich waren wir doch in der Lage, unsere bereits deutlich knurrenden Mägen mit Speis und Trank zu besänftigen.

 

Sonntag, 28 September

 

         Giubileo – Petersplatz Rom 19 km 69 Hm

 

Mit einem Knall fuhren wir in Rom ein: Aus Freude über das geschaffte Ziel wurde ein Schlauch übermütig, trat aus dem Mantel heraus und ein lauter Knall beendete seine Funktion. Große Aufmerksamkeit bei den Passanten, welche zur Messe mit zwei Päpsten eilten, war uns daher gewiss. Lauter Chorgesang begrüßte uns dann beim Petersdom, wir waren geradezu gerührt, aber dann stellte sich doch heraus, dass der Jubelgesang den beiden Päpsten galt. Nach Beendigung der Fotosession und Einquartierung bei den Suore Missionarie Pallottine fuhren wir noch mit unseren Rädern entlang des Tiber in das historische Zentrum von Rom. 315 n.C. wurde der Konstantinsbogen eingeweiht. Nach erfolgreichen Feldzügen zogen hier römische Feldherrn auf ihren Pferden in Rom ein. Fast 1700 Jahre später stehen nach 1.109 km Wegstrecke neun Salzburger Radelnde mit ihren Drahteseln vor diesem gewaltigen Bauwerk.

 

Und damit waren 13 erlebnisreiche Tage beendet.

 

 

 

Insgesamt fuhren wir an 13 Tagen 1109 km, legten 9.388 Höhenmeter zurück und bewegten in insgesamt 60 Stunden und 9 Minuten unsere Räder. Das ergibt eine durchschnittliche Geschwindigkeit von 18,4 km/h.

Wolfgang Stumtner

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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